Abschlussbericht Projekt „Invest in die Zukunft“
Ein Projekt wird erst dann zu einem Projekt, wenn es nach der Idee einen Projektstart, eine Planung, Meilensteine, eine Umsetzungsphase und einen Projektabschluss gibt.
Wann die erste Idee entstanden ist, kann sicher nicht mehr gesagt werden. Nährboden war sicherlich die Mitteilung des bayerischen Innenministeriums, finanzschwache Kommunen auch im Bereich der Sportstättenbauförderung mehr zu unterstützen.
Mit dieser vagen Information machte sich im September 2019 Vorstand Jürgen Gartner zu einer Vortragsreihe des Bayerischen Landessportverbandes nach Grasbrunn auf, um dort zu erfahren, welche Möglichkeiten in der Sportstättenförderung durch die Änderungen nun für den Sportverein möglich wären. In der Vergangenheit wurden Sportanlagen mit 20% der Investsumme allgemein gefördert. Die Änderung bestand darin, dass die Förderung angepasst wurde an die Finanzstärke bzw. -schwäche der Kommune. Im Allgemeinen natürlich nicht positiv, dem Sportverein aber zur Hilfe war, dass die Gemeinde Griesstätt so eingestuft wurde, dass 50 % Förderung anstatt 20 % ermöglicht werden.
Mit dieser Information ging man nach Gesprächen in der Vorstandschaft in die Abteilungen und zeigte Möglichkeiten auf. Schnell kristallisierte sich mit der Umstellung der Flutlichtanlage auf LED und der Erneuerung der Stockbahnen Potential und die richtige Chance, jetzt die Förderung zu nutzen und dem Verein einen gewaltigen Sprung nach vorne zu helfen. Als DJK-Verein wusste man, dass auch hier ein Sondertopf der Kirche beantragt werden kann. Als noch festgestellt wurde, dass im Bereich LED-Beleuchtung auch noch das Bundesumweltministerium Zuschüsse fließen lässt, wurde man konkret.
Ein kleines Kernteam um die Vorstandsmitglieder Jürgen Gartner, Sepp Ott und Florian Spötzl sowie der Fußball-Abteilungsleitung um Christoph Bauer und Bernd Pledl machte sich nun im Auftrag der gesamten Vorstandschaft daran, die notwendigen Daten einzuholen, um das Optimale für den Verein rauszuholen und förderfähig zu sein. Im März 2020 gab es noch einen ersten Kontakt mit dem zuständigen Mitarbeiter des Bayerischen Landessportverbandes im Ingolstädter Sportpark, um die konkreten Vorgaben auszuloten.
Es war erst seit Kurzem möglich, sanierungsbedürftige Stockbahnen zu bezuschussen und weitere Details konkret an unserem Beispiel durchzuprüfen, damit wir dann verschoben durch den Coronaausbruch im Juli unsere Ideen der Jahreshauptversammlung und den Mitgliedern zu präsentieren.
Erst dieser Schritt und das Votum hier weitermachen zu dürfen, brachte dann das Projekt ins Rollen. Anfragen wurden gestartet, Ideen abgestimmt, meist Online, da vor Ort keine Gespräche zulässig waren. Ideen kamen hinzu, andere mussten wieder verworfen werden. Vieles ging seinen Weg, man holte Kostenvoranschläge ein, machte konkrete Anfragen zur Finanzierung bei den Banken, stellte es der Gemeinde als Eigentümer und Verpächter vor, verlängerte Pachtverträge, holte sich Unterstützung bei der Gemeinde als Bürge für den anstehenden Kredit und musste selbstverständlich für Teile der Baumaßnahmen einen Bauantrag stellen.
Abgesegnet war dies aber alles nicht, da erst die Freigabe aus der Mitgliederversammlung den rechtlichen Rahmen gab. Da die damalige Coronalage keine Präsenzversammlung zuließ, holte man sich extern Hilfe mit einem Seminar, um gesetzes- und satzungskonform eine Online-Jahreshauptversammlung mit Wahlen und Beschlüssen durchführen zu können. Als sich ein einwandfreier Verlauf vor allem dank Sepp Ott und die Freigabe durch Beschluss zur Durchführung ergab, konnte es dann im 2. Quartal 2021 beginnen mit ersten Vorarbeiten an der Flutlichtanlage des Hauptfeldes.
Augenscheinlicher ging es bei den Stockschützen zu, die von Asphalt auf Pflaster umstiegen und auch eine neue LED-Beleuchtung installierten. Manche Herausforderung zeigte sich erst während der Bauphase und musste kurzfristig entschieden werden. Beispielhaft sind hier die zusätzlichen aufwendigen Drainagearbeiten an den Stockbahnen zu nennen oder der Austausch zweier Flutlichtmasten, die die Standsicherheitsprüfung durch den TÜV nicht erhielten. Dies war so nicht geplant und vorhersehbar.
Abschließend war Mitte November nach mehreren Verzögerungen die Umstellung der Flutlichtanlage auf den Fußballplätzen an der Reihe und die letzte größere bauliche Maßnahme. Relativ kurzfristig konnte man die Maßnahme beim DJK Sportverband einreichen und auch die Auszahlung war innerhalb weniger Tage schon auf dem Konto. Gerade hier zeigte sich Vorstandsmitglied Florian Spötzl als kühler Kopf im Bürokratie- und Antragswirrwarr. Die herausfordernde Antragsstellung wurde in steuerlichen Themen begleitet und unterstützt von Finanzchef Lenz Loher und unserer Steuerberaterin Heidi Fink.
Vielen Dank vor allem an das Kernteam und die Vereinsmitglieder, die viele ehrenamtliche Stunden in der Bauphase und nebenbei leisteten. Unseren Baupartnern v.a. die Ortsansässigen Firmen Georg Stecher ES Flutlicht, Kaiser Bau, Zobel Pflaster- und Landschaftsbau, Raiffeisen-Lagerhaus Griesstätt und Elektro Ametsbichler sowie Elektro Pledl, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen und immer ein offenes Ohr hatten was Terminplanung, Wünsche und Nöte betraf.
Ein Dank geht auch an Bürgermeister, Gemeinderat, Verwaltung und Bauhof für die Unterstützung, sowie der Raiffeisenbank Griesstätt-Halfing für die Zwischenfinanzierung.
Zum Stand heute sind es nur noch wenige bauliche Restarbeiten, sowie nach Erhalt aller Zuschüsse die Rückführung des Kredites, dann kann das Projekt geschlossen werden.
Für diejenigen, die involviert waren, ist das Flutlicht, das nun am Fußballplatz leuchtet, nicht nur einfach ein Licht. Es ist ein optimal ausgesteuertes Licht, das mit Blendschutz der umgebenden Siedlung keinen Nachteil bringt. Dies wurde im alten und neuen Zustand mit einem Luxometer auch nachgewiesen. Es ist auch ein Licht, das der Umwelt durch wesentlich geringere Lichtverschmutzung hilft, auch den Insekten etc. Es vermindert den CO2Ausstoß der kompletten Anlage pro Jahr um ca. 9 Tonnen (in 20 Jahren 180 Tonnen!) und hilft dem Verein natürlich auch, Geld zu sparen, indem man den Stromverbrauch erheblich reduziert.
Bei den Stockschützen ist die Sanierung ein elementarer Beitrag, die Zukunft des Sports weiterhin in Griesstätt zu sehen. Manch ein Stockschütze wurde seitdem wieder auf der Anlage gesehen und man kann sicher sein, dass die nächsten 20 Jahre hier den Verbleib der Abteilung sichergestellt hat.
Offen bleibt bisher noch die Einweihungsfeier, aber dies lässt sich sicherlich bald klären, wann es die Coronalage gebührend zulässt. Dafür werden wir dann einfach ein neues „kleines“ Projekt aufsetzen.
Text: Jürgen Gartner
Video: Stefan Burger
Fotos: Projektteam